Geldanlage Ratgeber

Geldanlage Schiffsfonds / Schiffsbeteiligungen

Auch einzelne Privatpersonen können sich am Bau oder am Kauf eines Schiffes beteiligen. Neben dem Gedanken an die Seefahrt, an Freiheit und an das weite Meer reizt die Investoren an Schiffsbeteiligungen auch die in der Regel hohe Rendite, die diese besondere Form der Geldanlage bietet. Dabei sollten Anleger aber beachten, dass eine finanzielle Beteiligung an einem Schiff oder an einer Reederei nicht für jeden Investor geeignet ist. Neben der Möglichkeit, eine hohe Rendite mit einer Schiffsbeteiligung zu erzielen, birgt diese Investition auch finanzielle Risiken, über die der Anleger sich bewusst sein muss.

Schiffsbeteiligungen werden auf dem Finanzmarkt als geschlossene Fonds angeboten. Anleger können Anteile an einem geschlossenen Fonds nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums, dem sogenannten Platzierungszeitraum, erwerben. Sobald sich so viele Anleger gefunden haben, dass das benötigte Eigenkapital des Fonds erreicht wurde, wird der Fonds geschlossen und es ist kein Kauf von Anteilen mehr möglich. Mit dem erzielten Kapital wird dann entweder ein Schiff gekauft oder der Bau eines neuen Schiffes wird in Auftrag gegeben. Es dauert einige Zeit, bis ein neues Schiff gebaut ist oder bis ein gebrauchtes Schiff wieder instand gesetzt wurde. Anschließend muss das Schiff viele Fahrten absolvieren und es muss gut ausgelastet sein, bis ein Gewinn erwirtschaftet wird. Darum handelt es sich bei einer Schiffsbeteiligung immer um eine langfristige Anlageform, bei der der Investor eine Laufzeit von zehn bis fünfundzwanzig Jahren einplanen muss. Möchte der Investor seine Anteile vor Ablauf des Fonds verkaufen, muss er sich selbst einen Käufer suchen. Es besteht keine Pflicht zur vorzeitigen Rücknahme der Fondsanteile und auch ein Zweitmarkt für geschlossene Fonds hat sich bisher noch nicht etabliert.

Rechtlich gesehen werden die Käufer von Anteilen an einem geschlossenen Fonds Kommanditisten an der Schiffsgesellschaft. Mit dem Status als Kommanditist trägt der Anleger auch das unternehmerische Risiko, dass die Gesellschaft einen finanziellen Verlust erleiden kann, der bis zu einem Totalverlust des angelegten Kapitals führen kann. Außerdem haben Kommanditisten keinen Anspruch auf feste Zinszahlungen, sondern sie werden an den wirtschaftlichen Gewinnen der Fondsgesellschaft beteiligt. Die Kommanditisten haben nur ein limitiertes Kontrollrecht und eingeschränkte Mitwirkungsrechte an der Geschäftsführung. Es sollten nur Anteile an geschlossen Fonds erworben werden, bei denen der Investor der Geschäftsführung vertraut, denn die Eröffnung eines geschlossen Fonds wird staatlich nicht kontrolliert. Die Betreiber eines Schiffsfonds müssen auch ihre geschäftliche Befähigung nicht nachweisen. Die Kommanditisten können sich aussuchen, ob sie selbst als Anteilseigner in das Handelsregister eingetragen werden möchten oder ob der Kauf der Anteile an dem geschlossenen Fonds über einen Treuhänder erfolgt.