Geldanlage Ratgeber


Das Girokonto

Girokonten sind Konten, die zur Abwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs dienen. Sie werden von Kreditinstituten für verschiedene Kundenarten geführt. Das können etwa Privatkunden, Geschäftskunden oder öffentliche Körperschaften sein. Manche Girokonten sind hierbei nur für bestimmte Personengruppen verfügbar.



Für das Girokonto zahlt der Kunde in der Regel eine monatliche, vierteljährliche oder jährliche Gebühr, welche vom Leistungsumfang des Angebotes abhängig ist. Aufgrund des starken Wettbewerbs in Deutschland bieten aber immer mehr Bankinstitute ein kostenloses Girokonto an, bei denen die Gebühr entfällt. In der Regel beinhalten Girokontopakete für Privatkunden eine unbegrenzte Zahl an Buchungen, verschiedene Kundenbelege und eine maestro-Karte für Bargeldverfügungen an Geldautomaten und bargeldloses Bezahlen im Einzelhandel. Girokonten enthalten in der Regel auch einen Dispositionsrahmen, welcher meist das dreifache Nettoeinkommen des Kontoinhabers beträgt. Es gibt aber auch Girokonten, die ausschließlich auf Guthabenbasis geführt werden. Oftmals werden auch Kreditkarten in Verbindung mit Girokonten angeboten, diese sind teilweise kostenfrei und beinhalten einen zusätzlichen Kreditrahmen. Eine Teilnahme am Online- und Telefonbanking ist auf Kundenwunsch immer kostenfrei möglich.



Besonders nützlich ist ein Girokonto im täglichen Zahlungsverkehr. Regelmäßig anfallende Zahlungsvorgänge können vom Kunden mittels Daueraufträgen automatisiert werden. Einmalige Verbindlichkeiten werden per Überweisung beglichen. Regelmäßige Zahlungsvorgänge, die in ihrer Höhe variieren, können vom Zahlungsempfänger per Lastschrift eingezogen werden, wenn der Kunde dem zuvor zustimmt. Damit unterscheiden sich Girokonten von Sparbüchern, Festgeldern oder Tagesgeldkonten, mit denen kein Zahlungsverkehr möglich ist. Die Abrechnung von Girokonten erfolgt vierteljährlich.

In einem weiteren Punkt unterscheidet sich das Girokonto erheblich von anderen Bankprodukten: Die Guthabenverzinsung ist äußerst gering. Teilweise werden Guthaben auch gar nicht verzinst, sodass Girokonten in der Regel unter Renditegesichtspunkten absolut unattraktiv sind. Daher ist es empfehlenswert, maximal zwei Monatsgehälter auf dem Girokonto zu belassen und darüber hinausgehende Beträge anderweitig zu veranlagen. Allerdings bieten einige Banken mittlerweile Girokonten, bei denen das Guthaben verzinst wird. Die Zinssätze bewegen sich aber meist deutlich unter der Rendite für Tagesgeldkonten.

Ebenfalls zu vermeiden ist die Nutzung des Dispositionskredites bei einem Girokonto. Dieser ist in der Regel sehr teurer. Die Zinsen liegen häufig in Bereichen weit über 10 %. Daher eignet sich der Dispositionskredit grundsätzlich nur, wenn damit ein finanzieller Engpass von sehr kurzer Dauer überbrückt werden soll. Bei dauerhafter Inanspruchnahme dieses Kredites sollte stattdessen eine Umschuldung zugunsten eines billigeren Ratenkredites in Erwägung gezogen werden.