Geldanlage Ratgeber

Börsencharts & Chartanalyse

In der Finanzwelt steht der Begriff Chart (engl. für: Diagramm, Grafik, Schaubild) für die grafische Darstellung der Wertentwicklung von verschiedenen Finanzprodukten im Bezug auf einen bestimmten Zeitraum. So veranschaulichen die Börsencharts die Kursentwicklung der an der Börse gehandelten Wertpapiere (Aktien, Fonds, Anleihen). Dabei können Charts für verschiedene Zeitabschnitte erstellt werden: Zehn Jahre, drei Jahre, ein Jahr, sogar für einen Tag (als "Tageschart" bzw. Intraday Chart bezeichnet). Börsenportale bieten ihren Besuchern Charts zur freien Nutzung.

Charts werden angefertigt, um die Entwicklung der Wertpapierkurse in der Vergangenheit zu analysieren und darauf basierend deren Entwicklung in der Zukunft zu prognostizieren. Somit bilden Charts die Grundlage der so genannten Technischen Analyse (Chartanalyse), die zusammen mit der Fundamentalanalyse zum Bewerten und Beurteilen der Unternehmen verwendet wird. Als Erfinder der Chartanalyse gilt Charles Dow, einer der Gründer und Namensgeber des Dow Jones Index.

Die Chartanalyse hat einen beachtlichen Vorteil gegenüber der zeitaufwändigen Fundamentalanalyse der Unternehmen: Dank neuen komfortablen Chart Tools werden die Charts sehr schnell erzeugt und ermöglichen zugleich einen genau so schnellen Überblick über die Kursentwicklungen. Fertig ist ein Chart in Sekunden, ob ein langjähriger Chart oder ein Tageschart. Die Befürworter der Chartanalyse (Chartisten) erteilen ihre Order (Kauf, Verkauf) ausschließlich aufgrund von Charts.

Die gängigsten Charts sind der Linienchart, der Balkenchart und der Kerzenchart. Erfahrene Chartisten "lesen" die Charts und erkennen darin den zu erwarteten Verlauf (Trend): Abwärtstrend, Aufwärtstrend, Seitwärtstrend. Gewiefte Chartisten entdecken zudem bestimmte Chartmuster (Patterns), die sie entsprechend deuten, wie: Untertasse, Diamant, Flagge, Keil, Wimpel. Die Charttechnik ist heute die Grundlage von zahlreichen leistungsstarken Handelstools.